- Erinnerung an die Fachtagung der Sektion Politische Psychologie des BDP am 4.-5. Oktober in Berlin
- Einladung zur Teilnahme an der Studie „Bestandsaufnahme Konfliktbearbeitung in Deutschland“ der Konfliktakademie Universität Bielefeld
- FidAR Veranstaltungsprogramm für August und September 2024
VERÖFFENTLICHUNGEN
- Blog Marcel Fratzscher des DIW Berlin: „Es liegt nicht an der Migrationspolitik“
- Pressemitteilung des DIW Berlin: „Einkommen, Demografie und Bildung in den Kreisen sind Schlüsselfaktoren für Wahlerfolge von AfD und BSW“
- Blog Marcel Fratzscher des DIW Berlin: „Gehört das Bürgergeld abgeschafft?“
- FidAR Pressemitteilung zum WoB-Index 2024: So viele Frauen in Aufsichtsräten wie noch nie / Gesetzlicher Druck wirkt – gilt aber nur für sehr wenige Unternehmen
- Episode 295 des Podcasts „Speaking of Psychology“ von der APA: „Warum psychologische Sicherheit an einem sich verändernden Arbeitsplatz wichtig ist“
- Stellungnahme des Deutschen Frauenrats zum Diskussionspapier „Inhaltliche Ausgestaltung des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung zur Bekämpfung des Menschenhandels“
- In einer Pressemitteilung kritisiert der Deutsche Frauenrat ambitionslosen Haushalt
AKTUELLES
- Erinnerung an die wissenschaftliche Fachtagung der Sektion Politische Psychologie des BDP am 4.-5. Oktober in Berlin im Haus der Psychologie
Die wissenschaftliche Fachtagung der Sektion Politische Psychologie findet vom 4. Bis zum 5. Oktober im Haus der Psychologie (Am Köllnischen Park 2, Berlin) statt. Das zentrale Thema ist der gesellschaftliche Zusammenhalt als zentraler Resilienzfaktor. In diesem Rahmen sind Sie auch zur Mitgliederversammlung der Sektion Politische Psychologie eingeladen.
Die aktuellen Informationen zum Veranstaltungsort, zu den Teilnahmegebühren, dem Programm und den Referent:innen finden Sie hier: www.bdp-politische.de/fachtagung/gesellschaftlicher-zusammenhalt
- Einladung zur Teilnahme an der Studie „Bestandsaufnahme Konfliktbearbeitung in Deutschland“ der Konfliktakademie Universität Bielefeld
Die Konfliktakademie Universität Bielefeld ConflictA lädt in Kooperation mit dem bundesweiten „Netzwerk Konfliktbearbeitung“ herzlich zur Teilnahme an der Studie „Bestandsaufnahme Konfliktbearbeitung in Deutschland“ ein. Ziel der Befragung ist es, eine systematische Übersicht über Organisationen und Initiativen im Bereich der Konfliktbearbeitung in Deutschland zu schaffen. Diese Befragung richtet sich an zivilgesellschaftliche/nicht-staatliche Organisationen und Initiativen im Praxisfeld der Konfliktbearbeitung in Deutschland.
Insbesondere werden Leute, die sich mit folgenden Themen beschäftigen, um die Teilnahme gebeten:
- Sie tragen durch Mediation, Gewaltprävention, Konfliktmanagement, Beratung und Coaching zur Bearbeitung gesellschaftlicher Konflikte bei
- Sie beraten Kommunen oder andere lokale Verantwortungsträger bei der Bearbeitung von Konflikten
- Sie stärken den Frieden durch lokale Friedensarbeit oder tragen durch Lobbyarbeit zum gewaltfreien Umgang mit gesellschaftlichen Konflikten bei
- Sie engagieren sich in der Bildungsarbeit, z.B. im Bereich Demokratiebildung, Friedenspädagogik oder Anti-Rassismusarbeit
- Sie arbeiten in angrenzenden Gebieten, z.B. in der sozialen Arbeit oder dem Quartiersmanagement und nehmen direkt oder indirekt Einfluss auf den Umgang mit gesellschaftlichen Konflikten in Deutschland
Die Teilnahme an der Befragung dauert ca. 30 Minuten. Um an der Umfrage teilzunehmen, klicken Sie bitte auf den folgenden Link: utfragen.uni-bielefeld.de/index.php/143487?lang=de
- FidAR Veranstaltungsprogramm für August und September 2024
Der Frauen in die Aufsichtsräte e.V. lädt in den kommenden Wochen zu folgenden Veranstaltungen ein:
- 29. August 2024 von 17 bis 18 Uhr (virtuell): FidAR und Universität St. Gallen: „Neue Trends in der Aufsichtspraxis“
Weitere Informationen und der Anmeldelink: doo.net/veranstaltung/164363/buchung
- 29. August 2024 um 18:30 Uhr: FidAR Südwest: „Stammtisch in Stuttgart“
Weitere Informationen und der Anmeldelink: doo.net/veranstaltung/165068/buchung
- 11. September 2024 ab 17 Uhr in Düsseldorf: FidAR West: „Gründer:innen im Tech-Bereich – Erfahrungen und Herausforderungen“
Weitere Informationen und der Anmeldelink: doo.net/veranstaltung/164407/buchung
- 17. September 2024 um 18 Uhr (virtuell): FidAR Nordwest: „Nachhaltigkeit im Mittelstand: Erfolgreiche Umsetzung mit den SDGs“
Weitere Informationen und der Anmeldelink: doo.net/veranstaltung/166143/buchung
VERÖFFENTLICHUNGEN
- Blog Marcel Fratzscher des DIW Berlin: „Es liegt nicht an der Migrationspolitik“
Marcel Fratzscher, Präsident im Vorstand des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin, erklärt in seinem Blog vom 30. Juli 2024, dass die steigende Unterstützung für die AfD und das BSW in Deutschland weniger mit der Migrationspolitik, sondern hauptsächlich mit demografischen und wirtschaftlichen Faktoren zusammenhängt. Besonders in Ostdeutschland seien die Zukunftsängste der Bevölkerung, die Abwanderung junger Menschen und eine schwache Daseinsvorsorge die Hauptgründe für die hohen Stimmenanteile dieser Parteien.
Während in Westdeutschland ein höherer Anteil von Zugewanderten zu höheren Wahlergebnissen für AfD und BSW führen könne, seien im Osten demografische Faktoren wie eine alternde Bevölkerung und wirtschaftliche Unsicherheiten entscheidend. Fratzscher betont, dass politische Maßnahmen, die nur auf Migration abzielen, nicht ausreichen. Stattdessen seien Investitionen in die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und die soziale Unterstützung strukturschwacher Regionen notwendig, um die politischen Sorgen der Bürger effektiv zu adressieren.
Den gesamten Artikel können Sie mit diesem Link aufrufen: www.diw.de/de/diw_01.c.909864.de/nachrichten/es_liegt_nicht_an_der_migrationspolitik.html
- Pressemitteilung des DIW Berlin: „Einkommen, Demografie und Bildung in den Kreisen sind Schlüsselfaktoren für Wahlerfolge von AfD und BSW“
Die neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin beleuchtet die Faktoren, die den Wahlerfolg der rechtspopulistischen Parteien AfD und des neu gegründeten Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) bei der Europawahl 2024 beeinflussen. Die Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland auf. Im Osten sind besonders überalterte Regionen und Kreise mit niedrigem Bildungsniveau Anziehungspunkte für die AfD. Im Westen hingegen spielen zusätzlich drohende Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung, niedrige Einkommen und ein hoher Anteil an Menschen ohne deutschen Pass eine Rolle. Während Migration in der öffentlichen Diskussion als Hauptgrund für den Erfolg populistischer Parteien genannt wird, weist DIW-Präsident Marcel Fratzscher darauf hin, dass demografische Faktoren, insbesondere die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen besonders in Ostdeutschland viel bedeutender sind.
Die Studie analysiert Daten aus 382 Kreisen und kreisfreien Städten und untersucht acht Variablen, darunter verfügbares Haushaltseinkommen, Jugendarbeitslosigkeit, Industriearbeitsplätze, Altersstruktur und Abiturquote. Für die AfD sind nahezu alle negativen Strukturmerkmale relevant, während für das BSW insbesondere niedrige Einkommen, hohe Zuwanderung und Überalterung ausschlaggebend sind. Die Untersuchung verdeutlicht, dass Regionen mit besonders negativen Strukturmerkmalen eher zur AfD tendieren. Die Zustimmung zu populistischen Parteien ist im Vergleich zur Europawahl 2019 um elf Prozentpunkte gestiegen. Die Studienautoren sehen dies als Folge ungleicher wirtschaftlicher und demografischer Bedingungen, die sich seitdem nicht verbessert haben. Alexander S. Kritikos, Vorstandsmitglied des DIW Berlin, fordert daher verstärkte Zukunftsinvestitionen in strukturschwache Regionen, um deren wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen.
Hier der Link zur Pressemitteilung des DIW Berlin: www.diw.de/de/diw_01.c.909807.de/einkommen__demografie_und_bildung_in_den_kreisen_sind_schluesselfaktoren_fuer_wahlerfolge_von_afd_und_bsw.html
- Blog Marcel Fratzscher des DIW Berlin: „Gehört das Bürgergeld abgeschafft?“
Marcel Fratzscher, Präsident im Vorstand des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin, veröffentlichte am 5. August 2024 einen Artikel in seinem Blog zum Thema Bürgergeld. Die Debatte um das Bürgergeld sei erneut entfacht, begleitet von populistischen Vorwürfen und Forderungen nach einer Verschärfung der Regelungen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert, das Bürgergeld Arbeitsunwilligen zu streichen, während CSU-Chef Markus Söder es als Fehler der Regierung bezeichnet. Kritiker wie die Bild-Zeitung heben insbesondere die hohe Zahl ausländischer Bezieher*innen hervor. Doch diese Anschuldigungen basieren oft auf falschen Annahmen und Mythen.
In Deutschland beziehen rund 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld, von denen jedoch viele nicht arbeiten können, etwa Kinder, Jugendliche, Aufstocker oder gesundheitlich eingeschränkte Personen. Nur etwa 1,7 Millionen Menschen sind arbeitslos und prinzipiell arbeitsfähig, doch auch hier verweigert nur eine kleine Minderheit die Arbeit. Die Mehrheit hat keinen Berufsabschluss oder leidet an gesundheitlichen Problemen, was ihre Integration in den Arbeitsmarkt erschwert. Entgegen der Behauptungen von Kritiker*innen lohne sich Arbeit weiterhin, denn auch Niedriglöhner würden zusätzliche Sozialleistungen erhalten und hätten dadurch mehr Geld zur Verfügung als Bürgergeldempfänger*innen. Zudem seien die Einkommen im Niedriglohnbereich seit Einführung des Mindestlohns schneller gewachsen als die Bezüge im Bürgergeld.
Ein weiterer Mythos sei, dass vor allem arbeitsunwillige Ausländer*innen Bürgergeld bezögen. Tatsächlich seien viele Geflüchtete, darunter über eine Millionen Ukrainer*innen bestrebt, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Trotz bürokratischerHürden zeige sich ein großes Potenzial, das durch geeignete Maßnahmen besser genutzt werden könnte. Die Einführung des Bürgergelds wäre ein Schritt in die richtige Richtung, da es den Fokus auf langfristige und nachhaltige Arbeitsintegration lege. Die größten Herausforderungen blieben jedoch fehlende Qualifikationen, gesundheitliche Probleme der Beziehenden und insbesondere für Geflüchtete hohe bürokratische Hürden.
Hier der Link zum Blog Marcel Fratzscher des DIW Berlin: www.diw.de/de/diw_01.c.910414.de/nachrichten/gehoert_das_buergergeld_abgeschafft.html
- FidAR Pressemitteilung zum WoB-Index 2024: So viele Frauen in Aufsichtsräten wie noch nie / Gesetzlicher Druck wirkt – gilt aber nur für sehr wenige Unternehmen
Der aktuelle Women-on-Board-Index (WoB-Index) von Frauen in die Aufsichtsräte e.V. zeigt, dass die Frauenanteile in deutschen Unternehmensführungen neue Höchststände erreicht haben. Neun Jahre nach Einführung der Geschlechterquote für Aufsichtsräte und zwei Jahre nach Einführung des Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände wird deutlich, dass der gesetzliche Druck zwar wirkt, jedoch nur für wenige Unternehmen. Laut dem WoB-Index 2024 beträgt der Frauenanteil in Aufsichtsräten der gelisteten, paritätisch mitbestimmten Unternehmen nun 37,3 Prozent, was einen Anstieg von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch in den Vorständen dieser Unternehmen stieg der Frauenanteilauf 19,3 Prozent. Die Fortschritte sind jedoch ungleich verteilt. Unternehmen, die der Aufsichtsratsquote unterliegen, verzeichnen mit 21,7 Prozent einen höheren Frauenanteil in den Vorständen als diejenigen, die nicht der Quote unterliegen. Trotz dieser Fortschritte haben 65 der 180 untersuchten Unternehmen weiterhin keine Frau im Vorstand und 23 Unternehmen planen auch, keine Frau in den Vorstand zu berufen, was eine stagnierende Haltung widerspiegelt.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus lobt die Fortschritte und betont die Notwendigkeit weiterer Bemühungen für eine paritätische Besetzung der Führungsetagen. Sie hebt hervor, dass Frauen maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen und dass die gesetzlich festgelegten Quoten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gleichberechtigung leisten.
Die Gründungspräsidentin von FidAR, Monika Schulz-Strelow, sagt hierzu: „Seit der Einführung der sanktionierten Begründungspflicht für Zielgröße Null hat sich deren Anzahl zwar von 46 auf 23 halbiert. Dennoch ist es nicht verständlich, dass weiterhin so viele Unternehmen ohne Frauen planen. Die Begründungen dafür sind zwar ausführlicher geworden, überzeugen aber trotzdem nicht. Zudem sind die Planungen insbesondere der nicht unter die Aufsichtsratsquote fallenden Unternehmen, nur wenig ambitioniert. Es fehlt weiterhin an glaubhaften Diversitätskonzepten. Eine Ausweitung der verbindlichen Regelungen wäre wichtig, um die erfolgreiche Wirkung der festen Quoten auf mehr als bislang 104 bzw. 65 Unternehmen auszuweiten. Denn es zeigt sich weiterhin: Freiwillige Selbstverpflichtungen funktionieren in der deutschen Wírtschaft nicht.“
Prof. Dr. Anja Seng, Präsidentin von FidAR, betont die Notwendigkeit verbindlicher Regelungen für mehr Unternehmen, um das Ziel einer paritätischen Besetzung von Führungsgremien zu erreichen. Sie fordert eine transparente und verbindliche Strategie für die Gleichberechtigung auf allen Führungsebenen, um im internationalen Vergleich nicht zurückzufallen.
Die Pressemitteilung kann mit dem folgenden Link aufgerufen werden: www.fidar.de/presse-aktuelles/fidar-pressemitteilungen/ansicht/artikel/pressemitteilung-wob-index-2024.html
- Episode 295 des Podcasts „Speaking of Psychology“ von der APA: „Warum psychologische Sicherheit an einem sich verändernden Arbeitsplatz wichtig ist“
In der 295. Folge des Podcasts der American Psychological Association „Speaking of Psychology“ diskutiert Dr. Dennis P. Stolle, warum psychologische Sicherheit in einer sich verändernden Arbeitswelt wichtig sei. Die APA-Umfrage „2024 Work in America“ hat ergeben, dass jüngere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sich am Arbeitsplatz eher gestresst, einsam und unterschätzt fühlen als ältere. Es wird erklärt, warum das so sein könnte und wie Arbeitgeber Arbeitsplätze schaffen können, an denen sich alle Altersgruppen wohlfühlen. Außerdem wird über andere wichtige Ergebnisse der Umfrage wie den Stand der Fernarbeit, der Hybridarbeit und der 4-Tage-Woche gesprochen. Dr. Dennis P. Stolle ist der leitende Direktor des APA-Büros für angewandte Psychologie. Seine Arbeit erstreckt sich über mehrere Themenbereiche, darunter Psychologie am Arbeitsplatz, Rechtspsychologie, Klimapsychologie, ESG, Interaktion zwischen Menschen und Technik, Führung, menschliche Leistung und einige weitere.
Hier kann die 28-minütige englischsprachige Episode angehört werden: www.apa.org/news/podcasts/speaking-of-psychology/workplace-safety-matters
- Stellungnahme des Deutschen Frauenrats zum Diskussionspapier „Inhaltliche Ausgestaltung des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung zur Bekämpfung des Menschenhandels“
Der Deutsche Frauenrat begrüßt den Plan der Bundesregierung, einen Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels vorzulegen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Ziel des Aktionsplans soll es sein, die Unterstützungssysteme zu verbessern, die Rechte potenziell Betroffener zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen zu optimieren.
Der DF unterstützt das vorgelegte Diskussionspapier, das die inhaltliche Ausgestaltung des Aktionsplans vorbereiten soll. Die vorgeschlagenen Handlungsfelder decken sich mit den Forderungen des DF, der unter anderem die Einrichtung einer nationalen Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Menschenhandel, Reformen im Aufenthaltsrecht, besseren Zugang zum Opferschutz sowie eine nachhaltige Finanzierung von Fachberatungsstellen fordert. Der DF beton, dass eine geschlechterspezifische Ausrichtung des Aktionsplans wesentlich ist. Eine effektive Bekämpfung des Menschenhandels erfordert ein strategisch politisches Vorgehen auf Bundes- und Länderebene sowie eine umfassende Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene.
Mit dem folgenden Link gelangen Sie zur Stellungnahme des DF vom 29. Juli 2024: www.frauenrat.de/stellungnahme-zum-nationalen-aktionsplan-der-bundesregierung-zur-bekaempfung-des-menschenhandels/
- In einer Pressemitteilung kritisiert der Deutsche Frauenrat ambitionslosen Haushalt
In einer Pressemitteilung vom 18. Juli 2024 kritisiert der Deutsche Frauenrat den aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung scharf und bezeichnet ihn als ambitionslos. Die Vorsitzende des DF Dr. Beate von Miquel betont, dass der Entwurf essenzielle frauenpolitische Vorhaben wie das Gewalthilfegesetz, die Lohnersatzleistung für Pflegezeiten und eine armutsfeste Kindergrundsicherung vernachlässige. Diese Maßnahmen, die fest im Koalitionsvertrag verankert seien, blieben im Haushalt unberücksichtigt, was das Erreichen der frauenpolitischen Ziele der Ampelregierung gefährde. Besonders besorgniserregend sei die mangelnde Finanzierung des Gewalthilfegesetzes, das ursprünglich die vollständige Umsetzung der Istanbul-Konvention und den umfassenden Schutz gewaltbetroffener Frauen sicherstellen sollte. Zudem werde eine klare Strategie für Gleichstellungspolitik im Entwurf vermisst, da weder die Gleichstellungstrategie noch der Gleichstellungscheck im Haushalt verankert seien. Dr. Beate von Miquel bezeichnet dies als „politisches Pendant zur unterlassenen Hilfeleistung“.
In der Familien- und Sozialpolitik sieht der Deutsche Frauenrat ebenfalls erheblichen Nachholbedarf. Trotz wachsender Armut und sozialer Ungleichheit bleibe eine grundlegende Reform der Kindergrundsicherung aus. Stattdessen profitierten vor allen einkommensstarke Familien von der geplanten pauschalen Kindergelderhöhung. Auch wichtige Maßnahmen zur Entlastung pflegender Angehöriger und zur Förderung der Gleichstellung in der Sorgearbeit, wie die Lohnersatzleistung für Pflegezeiten, würden im Haushaltsentwurf fehlen. Auch in der Außen- und Entwicklungspolitik sieht der Deutsche Frauenrat die Ampelkoalition auf dem falschen Kurs. Geplante Einsparungen im Bereich der humanitären Hilfe und Friedensförderung könnten die Grundlagen feministischer Außenpolitik gefährden und seien angesichts globaler Krisen wie dem Ukrainekrieg unverständlich.
Der Deutsche Frauenrat fordert daher eine mutige Finanz- und Haushaltspolitik, die in eine geschlechtergerechte und nachhaltige Zukunft investiert. Dazu gehöre auch eine Reform der Schuldenbremse, um dringend notwendige Investitionen zu ermöglichen. Zudem müsse die Steuergerechtigkeit verbessert und die steuerliche Benachteiligung verheirateter Frauen durch die Abschaffung der Steuerklassenkombination III/V früher als bisher geplant angegangen werden. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags werden aufgerufen, im parlamentarischen Verfahren die notwendigen Korrekturen vorzunehmen.
Die gesamte Pressemitteilung des DF kann hier eingesehen werden: www.frauenrat.de/deutscher-frauenrat-kritisiert-ambitionslosen-haushalt/